Wiener Gemischter Satz est arrive!

Weltpremiere im Wiener Rathaus. Der erste "Wiener Gemischte Satz DAC" wird präsentiert. Ein weiterer wichtiger Schritt zur Etablierung des Wiener Weins als Qualitätsprodukt abseits des belanglosen Spritzweins aus dem Henkelglas.
Ist dieses Ansinnen von Erfolg gekrönt? Und überhaupt: Gemischter Satz - what is it about?
Nun, der Gemischte Satz ist zuallererst einmal keine Cuvée, denn es werden keine fertigen Weine verschnitten, sondern unterschiedliche Sorten stehen wild gemischt im Weingarten und werden gemeinsam gelesen und verarbeitet. Das hatte in früheren Zeiten für den Hauptstadtweinbauern den Vorteil, dass beim Ausfall oder bei unzureichender Quantität einer Sorte die anderen kompensatorisch einsprangen und ein jährlich gleichbleibende Menge sicherstellten. Und die wurde für den Buschenschank gebraucht. Die Qualität war weniger wichtig. Bis vor einigen Jahren engagierte Wiener Weinmacher (allem voran die "Wien-Wein"-Gruppe) dem traditionellen Wiener Gemischten Satz einen ordentlichen Qualitätsschub und ein neues Image verpassten. Nur konsequent, in einem weiteren Schritt den Wiener Gemischten Satz als DAC (Districtus Austriae Controllatus) zu klassifizieren. Vorgabe:

•Er hat aus einem Wiener Weingarten zu stammen, der den Bedingungen des Anhangs entspricht, und mit zumindest drei Rebsorten bepflanzt ist, die gemeinsam gelesen und verarbeitet werden.

•Die Trauben haben aus Weingärten zu stammen, die sich zu 100% innerhalb des Weinbaugebietes Wien befinden.

•Der größte Sortenanteil hat nicht höher als 50% zu sein, der drittgrößte Sortenanteil hat zumindest 10% zu umfassen.

•Die Weingärten müssen im Kataster des Wiener Rebflächenverzeichnisses als Wiener Gemischter Satz eingetragen sein.

•Er hat ein Weißwein mit Angabe des Erntejahres zu sein. Der vorhandene Alkoholgehalt ist mit höchstens 12,5% vol. am Etikett anzugeben; das Regionale Weinkomitee Wien kann diesen Wert in Jahren mit besonderen Witterungsbedingungen erhöhen. Der Wein hat der Geschmacksangabe „trocken“ zu entsprechen.

•Er darf nur in Glasflaschen an den Endverbraucher abgegeben werden, es sei denn, dass er am Ort der Verabreichung sofort genossen werden soll. Bei der Abgabe in Glasflaschen sind Nennvolumina von 1,0 l und 2,0 l sowie ein Verschluss mit Kronenkork nicht zulässig. Ausnahmegenehmigungen dazu können auf Antrag an das Regionale Weinkomitee Wien durch dieses bewilligt werden.

•Er darf keinen stark wahrnehmbaren Holzeinsatz aufweisen.

•Er ist im Weinbaugebiet Wien herzustellen und abzufüllen. Eine Herstellung und Abfüllung außerhalb des Gebietes darf nur mit Genehmigung des Regionalen Weinkomitees Wien erfolgen. Eine solche Genehmigung ist jährlich einzuholen und kann insbesondere dann erteilt werden, wenn die Weingärten des Herstellers im Weinbaugebiet Wien gelegen sind und die Herstellung des Weines in einem Betrieb des Herstellers außerhalb des Gemeindegebietes erfolgt. Bei Trauben- und Weinzukauf sind auf bezughabenden Rechnungen, Lieferscheinen und Transportpapieren die Katastralgemeinde, die Grundstücknummer(n) und die Fläche(n) anzuführen.

Quelle: www.wienerwein.at

Um mir von all dem ein persönliches Bild zu machen, führte mich meine diesmalige Weinreise ins Wiener Rathaus, wo 31 Wiener Weinbaubetriebe 45 Gemischte Sätze präsentierten.
Leider konnte ich nicht alle probieren, da - wie so oft bei Verkostungen Wiener Weine - die Vorräte bald zur Neige gingen. Der Begriff "Rarität" bekommt so eine eigene Interpretation. Ärgerlich war´s trotzdem.
Von den Weinen, die noch zu bekommen waren, hatten viele für meinen Geschmack eine zu dominante Säure. Eine Säure, die sich nicht harmonisch in Restzucker bzw. Alkohol integriert, sondern sich am Gaumen und später in der Speiseröhre unangenehm bemerkbar macht. Viele der Weine scheinen wohl zu früh gefüllt worden sein. Eine durchwachsene Verkostung also, nur wenige Weine vermochten mir wirklich große Freude zu bereiten, darunter die als Favoriten gehandelten Gemischten Sätze aus Einzellagen, wie z.B. der Nussberg vom Mayer am Pfarrplatz oder der Bisamberg vom Wieninger. Sehr fein auch der Kadolzberg vom Hofer, ein junger Winzer aus Mauer, der seit Jahren reüssiert und von dem noch mehr zu hören/lesen sein wird.

Und für die Zahlenfans: In Wien gibt´s 190 Winzerinnen und Winzer, die auf 660 ha in 6 Bezirken (Döbling, Floridsdorf, Liesing, Favoriten, Hernals und Ottakring) 2.39 Mio. Liter Wein produzieren. Wien ist damit die einzige Metropole der Welt mit Weinbau in einem wirtschaftlich relevanten Ausmaß.

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Unter dem wachsamen Auge des Wiener Stadtwappens erblickt der Wiener Gemischte Satz DAC das Licht der Welt.

Kult um den Blaufränkisch

"vitis" bezeichnet passenderweise ebenso den weinstock als auch das leben, wein ist also leben und ohne denselben wäre es sicher weniger lebenswert.

machen wir dann noch einen kult um den wein, drängt sich die wortkombination "vitikult" geradezu auf. diese oder ähnliche gedanken mögen sich 8 winzerinnen und winzer aus dem mittelburgenland gemacht haben, als sie sich zusammengetan haben, um einen ihrer blaufränkischen unter der marke "vitikult" zu vermarkten.

unser weinfreund rainer hat sich gemeinsam mit gattin heidi in deren frühere heimat burgenland aufgemacht, um im weingut gager das umfangreiche sortiment durchzukosten. den dabei erstandenen karton vitikult (8 flaschen) durften wir gestern im kulturverein C2 verkosten (dank an die beiden hosts petra und edi).
alle verkosteten weine waren 2010er und wurden im grossen holz oder gebrauchtem barrique ausgebaut, die alkoholwerte bewegten sich zwischen 13 und 14%. hier meine impressionen:

1. prickler/lutzmannburg
dezenter holzton, kirschfrucht, feinkörniges tannin

2. wieder/neckenmarkt
rauchige noten, hohe tannindichte, eher schlank und spröde, viel säure, kein schmeichler

3. lang/neckenmarkt
in der nase animalisch, gewürznelken, brombeeren, röstaromen, zugänglich und offen, wirkt aber auch etwas "gemacht"

4. gager/deutschkreuz
eukalyptus, eine runde sache (frucht, säure und alkohol gut ausbalanchiert)
nach einhelliger meinung der siegerwein des abends

5. reumann/deutschkreuz
wald- und wildbeerenkorb, mit der luft kommt eine kräutrige würze und ätherische öle, fein!

6. igler/deutschkreuz
reife noten in der nase, harmonisch, der hohe alkohol (14%) gut eingebunden

7. kirnbauer/deutschkreuz
filigran, ein schmeichler, bleibt lange

8. heinrich/deutschkreuz
eher verhalten, am gaumen druckvoll, mit seiner würze und mineralistik ein parade-sortenvertreter

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Haltung bewahren

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wüßte auch die dame links im bild, wie ein weinglas richtig gehalten wird, wäre dieses an sich schon sehr anregende foto noch schöner.

Österreichs bester Riesling ist ein Wiener

mit 18,8 von 20 möglichen punkten machte heuer – und das ist durchaus als sensation zu bewerten – ein wiener riesling das rennen um den besten riesling des landes. der 2012er “weißer marmor” vom weingut mayer am pfarrplatz lies alle eingereichten rieslinge der wachauer und kamptaler spitzenbetriebe hinter sich (und die hatten bisher immer ein quasimonopol auf den siegerwein). der 2012er “weißer marmor” kommt – und das ist jetzt wieder weniger überraschend – aus wiens toplage, dem nussberg im 19. bezirk. er kostet allerdings auch € 39,- (schon vor seiner kür zum sieger).

beschrieben wird er so: “hochfeines duftspiel nach birnen, weißem pfirsich und limetten, zupackend und erfrischend, überaus herzhaft; am gaumen kräuternoten á la melisse und minze, ungemein dicht und saftig, vor allem aber finessebetont, beispielhafte eleganz und rassiges säurekleid, feinfasrig und fokussiert, große länge, große zukunft” (Quelle: vinaria nr.7/2013)

einer meiner lieblings-rieslinge, der “lyra” aus dem hause bründelmayer in langenlois, landete mit 18 punkten auf platz 7 (von ca. 88 bewerteten weinen) und kostet “nur” schlanke € 33.50,-

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Sprudelglück in Rosarot

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cava rosé brut, bodega mascaro, vilafranca del penedès, spanien
besuch am 17.10.2013
http://www.mascaro.es/

Rum-Tasting

welche bilder haben wir im kopf, wenn wir an rum denken? karibik, sommer, sonne, strand und meer. das zumindest vermittelt uns die werbung für einen billigen industrierum, der hauptsächlich für cocktails verwendet wird. gut so, denn wirklich guter rum aus handwerklicher produktion sollte never ever an cocktails verschwendet werden.
und so begab ich rum-novize mich in die kompetenten hände von edi, einem experten in sachen rum, und tauchte bereitwillig ein in die welt der zuckerrohr- und melassegebrannten köstlichkeiten. in seiner wein- und spirituosendrehscheibe "c2" in der wiener leopoldstadt gelangten offiziell 7, de facto aber insgesamt 12 rum zur verkostung. dass auch der vielversprechende jungwinzer franz zederbauer aus palt im kremstal unter den gästen war und einen karton mit seinen weinen mitbrachte und zur verkostung darbot, ist wieder eine andere geschichte. der abend wurde jedenfalls lange und vergnüglich.

1. flor de cana (nicaragua)
12 jahre, dunkler, weicher rum, sehr mild, feine aromen, zuckerrohr, karamell, gewürze und weißer pfeffer

2. barcelo imperial (dom. republik)
7 jahre, süße, sonnengereifte kokosnuss, limitierte auflage

3. angostura 1919 (trinidad)
7 jahre, blend aus molasse-based sorten, noten von kokos, karamel, vanille, nougat und honig

4. ron de jeremy reserva (panama)
7 jahre, hommage an den erotikfilmstar ron jeremy, bernsteinfarben, exotische früchte

5. botucal reserva exklusiva (venezuaela)
12 jahre, komplexe nase, rosinen-eiscreme, kakao, gewürknelken, schokosauce, im abgang orange

6. santa teresa 1796 antiguo (venezuela)
15 jahre, riecht nach toffee, hauch von nüssen und karamel, kraftvolle holznoten und vanille

7. zapaca 23 sistema solera (guatemala)
23 jahre, reift in pedro ximenez- und sherry-fässern, schoko und kaffee, mild & süßlich. einer der besten der welt!

8. plantation barbados XO (barbados)
20 jahre, doppelte reifung, erst bourbon-fässer, dann französische eiche, etwas holz, vanille, reife bananen, zuckerrohr

und (als draufgabe)
ron varadero (kuba)
havanna club selection de maestros (kuba)
bermudez (dom. republik)
rum malecon riserva imperial (cuba)

meine persönlichen favoriten waren der zapaca, der plantation und der botucal

rum
schokolade, karamel, vanille, kokos und weißer pfeffer. das ist rum! sommer, sonne, strand und meer überlassen wir der bacardi-werbung.

Steirischer Junker 2013

Der Junker, von den Steirern als Vorbote eines jeden neuen Weinjahrgangs seit 20 Jahren erfolgreich vermarket, trifft in der Weinwelt nicht immer auf unteteilte Zustimmung. Man einer rümpft die (Verkostungs-)nase ob des seiner Meinung nach plumpen Versuchs, frühreifende, reinsortig aber schwer verkaufbare Sorten wie Müller Thurgau (bei uns verschämt als Rivaner tituliert) oder minderes Traubenmaterial schon im November auf den Markt zu bringen. Für die anderen ist der Junker nebst seiner Funktion als Vorbote des neuen Jahrgangs ein animierender Jungwein, frisch-fruchtig und mit rescher Säure.

Ich persönlich bekomme beim Junker klarerweise keinen önologischen Begeisterungsausbruch, das kann so ein Jungwein auch gar nicht leisten und auch die teilweise doch sehr beachtlichen Säurewerte haben mir voriges Jahr bei der Junkerpräsentation im Museum für angewandte Kunst mein erstes Sodbrennen beschert, aber als unkomplizierter Trinkwein oder Speisenbegleiter (zum Gansl!) kann er schon was. Im Idealfall zeigt der Junker die Sortentypizität der verschnittenen Rebsorten (oder der Einzelsorte) und wer Sauvignon Blanc gerne mag, wird mit vielen steirischen Junker seine Freude haben.

Und man muss dem Junker auch nicht unbedingt in die grüne Mark folgen (obwohl eine Weinreise in die Steiermark immer eine gute Idee ist), in Wien gibt es derzeit in der steirischen Genusstankstelle http://www.dersteirerinwien.at gleich 7 verschiedene zu verkosten (ich hatte sie alle ;-), sie kommen von den Weingütern
Jauk
Strauß
Florian
Schauer
Dreisiebener Stammhaus
Wildbacher (das Weingut heißt wirklich so!) und
Erzherzog Johann
und übrigens: Junker gibts auch in rose (als Schilcher-Junker) und in Rot.

Unbenannt

Neue Alte Welt Bulgarien

seit kurzem gibt´s in wien eine dependance des bekannten sofioter restaurants "vishnite" (zu deutsch: weichsel) und ebendort durfte ich mich unter der fachkundigen anleitung der beiden "mistresses of ceremony" irina und liyana erstmals näher mit dem weinland bulgarien beschäftigen. gleich vorweg: ich war sehr überrascht vom hohen niveau der weine und kann nur jedem weinfreund empfehlen, bulgarien in die liste der interessanten und für viele noch zu entdeckenden weinländer aufzunehmen.
die weine kamen aus den regionen östliches und westliches trakiatal, nordwestliche region, strumatal und sakar. damit war der gesamte süden des weinlandes bulgarien vertreten. ingesamt werden in bulgarien auf ca. 100.000 ha knapp 1,7 mio. hektoliter wein erzeugt.

hier die weine:

1. chardonnay 2012, ross.idi - sliven, östliches trakiatal
im stahltank und betonei ausgebaut, kein holzeinsatz, cremig, buttrig, dazu aber viel frucht, toll

2. viognier 2011, chateau bourgozone-oryahovo, nordwestliche region
fruchtbombe in der nase, hält aber das versprochene im abgang durch, ein faserschmeichler

3. gamza black pack 2011, borovitza, nordwestliche region
elegant, kräutrig, ätherische öle, finessenreich

4. melnik 55, 2011, orbelus - kapatovo, strumatal
erdig, bodenständig, schokolade, tabak

5. bin 44, 2011 (cuvée aus syrah u. nebbiolo), santa sarah, stara zagora, westliches trakiatal
kräftig (14%), dazu aber smoothig und elegant, reife beeren, zwetschkenröster

6. mavrud vinica 2010, zagreus - parvomai, westliches trakiatal
die beeren der autochtonen rebsorte mavrud werden ähnlich wie beim amarone getrocknet

7. marble land 2007, yamatiev - ivaylovgrad, sakar
opulent und fett, ein kräftiger südländer mit finesse

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die kräftigen bulgarischen weißweine fühlen sich im burgunderglas am wohlsten

Ein gutes Jahr

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falls ihr noch nicht wißt, was ihr mir zu meinem nächsten Geburtstag schenken sollt. Mit diesem 1970er Cabernet Sauvignon der Bodega Jean Leon hätte ich eine rechte Freude ;-)

Kathedrale des Prickelns

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das ist nicht der bescheidene vorraum zum badezimmer des limburger bischofs Franz-Peter Tebartz-van Elst, sondern der empfangsraum der cava-kellerei codorniu im spanischen penedes, ein betrieb voller superlativen: weltgrößter produzent von flaschenvergorenem schaumwein (3000 ha, jahresproduktion 60 millionen flaschen, in den kellern lagern etwa 120 million flaschen!). die cavas sind solide, aber nicht umwerfend, mehr beeindruckt war ich von der gigantomanie der keller, die man in einem zug durchfahren kann. allein ca. 15.000 (volle!) flaschen in alten rüttelpulten dienen nur der dekoration.

moch´ma!

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world´s best beer

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das offiziell beste bier der welt - westvleteren 12 aus dem gleichnamigen trappistenkloster in belgien. gut war´s!

neuentdeckungen und urlaubsweine

ich gebe ja zu, diesmal war das thema unserer verkostung etwas beiliebig, was zu einem daran liegt, dass wir nach ca. 15 jahren mit durchschnittlich 3-4 verkostungen im jahr immer schwerer neue themen finden, zum anderen machen wir im sommer oft eine verkostung mitgebrachter urlaubsweine und da passten die nicht aus dem urlaub mitgebrachten neuentdeckungen durchaus dazu. eine ausnahme bildete die 1998er beerenauslese, auf die wir alle schon neugierig waren, bei der wir aber auch am ehesten eine korkfehler vermuteten. diese vermutung sollte sich auch leider bewahrheiten. ich freue mich auf einen ersten und dritten platz.

die verkostungsrunde: susi, leo, hemma, wolfgang, markus, diana

das ergebnis (1 = erster platz, 2 = zweiter platz usw.). wir bewerteten nach dem üblichen 20 punkte-schema.

1. Riesling Pfaffenberg 2011, Kremstal DAC Reserve, Winzer Krems, 13,5% (Markus)
geht in richtung elsässischer riesling, mineralik am gaumen und in der nase, mit der zeit kommt auch marille, finessenreich, paraderiesling

2. Chianti "Casa Conforto" 2010, Fattoria La Vialla, Castiglion Fibocchi, Toscana Italia (Diana)
fleischig, smoothig, erdig, ein schmeichler im besten sinne des wortes, aber fast noch zu jung

3. Tokaji Furmint Chateau Dereszla 2010, Szárat, Ungarn, 12,5% (Markus)
korb getrockneter früchte (datteln, apfelspalten), mandelaroma, säure bleibt lang, zitronig am gaumen, auch vanille, zitronen-topfencreme, dabei elegangt und finessenreich, toll

4. Mittelburgenland DAC Blaufränkisch Reserve 2008, Weinhof Bauer-Pöltl, Unterpetersdorf/Horitschon, 13% (Hemma/Wolfgang)
schokoraspel, brombeere, preiselbeere, präsente säure, würze, rosmarin

5./6./7. (ex aequo):
Sauvignon Blanc 2012, Jurij Zorz, Slap 13, Vipava (Vipavska Dolina), Pridelano v Sloveniji, 12% (Hemma/Wolfgang)
brennessl, paprika, stachelbeere, ein eher lauter vertreter seiner sorte, kirschsaft

Pinela 2011, Avin - Franc Andlovic, Gradisce 39, Vipava (Vipavska Dolina), Pridelano v Sloveniji, 13,5% (Hemma/Wolfgang)
brioche (germteig mit rosinen), gerbstoffreich, langer abgang, sehr kräutrig, schmelzig-cremig, mediterranes klima spürbar

Bužinel Elvis Belo 2011 (Cuvée aus Sauvignon, Chardonnay und Rebula), Katja Bužinel, Plešivo, Goriška Brda, Slowenien, 13% (Susi & Leo)
fett in der nase, der chardonnay dominiert, kräftige säure, karamell, stollwerk-zuckerl

8. Weißburgunder Kittenberg 2011, Weingut Schauer Kitzeck, Südsteiermark, 12,5% (Susi & Leo)
blumig, dezente nuss, mandarinen, orangen, bisquitig

9. Taubenschuss Cabernet Sauvignon Rosé Sekt, extra brut (versektet von Szigeti), Poysdorf, Weinviertel, 13% (Susi & Leo)
schwarze johannisbeere und schwarze hollunderblüten

10. Grüner Veltliner Premium 2012, Weingut Leopold Kriegl, Mannersdorf an der March, Weinviertel, 13,5% (Markus)
sauvignoneske drops-noten, apfelstrudel, noch zu jung

11. Grüner Veltliner „Holzgasse“ 2012, Weingut Buchegger, Gedersdorf, Kremstal (Diana)
apfeldrops, moussierende säure, weißer pfeffer

12. Pošip 2010, Vinogorje Korčula, Proizvedeno u Hravatskoj, Kroatien, 13,4% (Susi & Leo)
erinnert an grauburgunder und traminer, fett und buttrig, ein kraftlackel, zitronenschnitte, honig, wild burgundernd

Nicht bewertet wegen Korkfehler: „Apero 1998“, Gewürztraminer Beerenauslese, Willi Opitz, Ilmitz, Neusiedlersee (Markus)

von den winzern krems wird der siegerwein so beschrieben:

Kremser Pfaffenberg Riesling Kremstal DAC Reserve

Jahrgang: 2011, Riesling

Der Wein gedeiht auf steilen Urgesteinsterrassen mit über 25 % Hangneigung; glänzendes Goldgelb, facettenreiche Fruchtanklänge an Pfirsiche und Marillen; bleibt am Gaumen ausgiebig und kompakt, mit gut balancierter Säurestruktur; elegant, voller Finesse und mit langem Abgang; ein Klassiker, der sein Potenzial erst andeutet.

Trinkzeitpunkt:
Wird in den nächsten zwei, drei Jahren noch zulegen; der Reife-horizont liegt zweifellos im Bereich von Jahrzehnten.

Serviertemperatur:
10 - 13 °C

Speisenempfehlung:
Fabelhafter Begleiter von gegrilltem oder gebratenem Fisch, passt außerdem zu einer Vielzahl von kalten Vorspeisen, zu Meeresfrüchten, zu hellem Gemüse sowie zu Fischgerichten auf Basis roher, marinierter Speisen (Sushi, Sashimi, etc.); Tipp: versuchen Sie ihn einmal zum Tafelspitz mit den klassischen Beilagen!

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der siegerwein

Eröffnung des Orange-Wein-Zentrums

die orange-wines haben ein zuhause bekommen. am 28.6. eröffneten "mister orange-wine" egon berger und seine freundin susanne das erste österreichische orange-wine-kompetenzzentrum (die verwendung dieses inzwischen inflationären wortes kann ich mir hin und wieder nicht verkneifen :-). in der rohrbachergasse im 13. wiener gemeindebezirk können künftig gegen voranmeldung alle von egon berger importierten orange-wines aus slowenien, italien, kroatien und der steiermark verkostet und gekauft werden.

zur eröffnung verkosteten wir folgende zehn weine:

prosecco di valdobiadene, di follador (italien), 11%

milva chardonnay 2008, roxanich, nova vas (kroatien), 13,5%

tabu (rebula, zelen, sauvignon, chardonnay) 2007, guerila, vipavska dolina (slowenien), 13%

ana (75% chardonnay, malvasia, tocai friulano, rebula, pinela) 2007, mlecnik, vipava tal (slowenien), 13,5%

belo cuvée (75% pinot grigio, sauvignon, rebula, jakot, pinot blanc) 2007 & 2008, brandolin, brda (slowenien), 14,5%

roter traminer 2007, tauss, leutschach, südsteiermark, 14%

ottocento bijeli (sauvignon, pinot grigio, chardonnay, malvazija) 2011, clai, istrien (kroatien), 14%

vitovska 2006, tavcar, kreplje (slowenien), 13,5%

gordia belo cuvée (malvazija, sauvignon, pinot gris) 2010, gordia, kolomban (slowenien), 14%

bianco (80% prociano, ansonica, grechetto, malvasia) 2011, la maliosa, manchiano (italien), 14%

alle weine lagen mehr oder weniger lange auf der hefe, sind maischevergoren, minimal geschwefelt und haben einen kräftigen alkoholgehalt. durch die lange fasslagerung (bis zu 3 jahren im grossen holzfass oder barrique) werden sie oft erst nach vielen jahren abgefüllt. das wiederrum bescherte uns das vergnügen, gereifte weine verkosten zu können.

im glas offenbaren sich bei diesen weinen die aromen von überreifen früchten, honig, kräuter (melisse, thymian), kokosraspeln, bisquit, ätherische öle und eine fette cremigkeit.

ich war besonders vom tabu, der gordia belo cuvée, dem roten traminer und dem ottocento bijeli angetan.

infos: http://www.orange-wine.eu/info.html

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neues zuhause für die orange-wines, der verkostungsraum in der rohrbachergasse

2013-06-28-15-48-51
auch das buffet war unverkennbar in orange gehalten

Magyarischer Reigen in Weiß-Rot-Rose

meine vierte weinreise nach ungarn führte uns (reiseleiter marcell, harald, evita, ingeborg, eva, christiane, arabella und daniela) von 30.5. - 2.6. nach szekszárd, etyek und mór.
in szekszárd besuchten wir peter vida, einen meister eleganter rotweine mit einem ausgeprägt philosophischen zugang zum thema wein. der rosé offenbarte bereits das potential seiner rotweine, für die er sowohl die klassischen französischen sorten wie pinot noir, merlot und cabernet sauvignon verarbeitet als auch autochtone ungarische sorten wie kakarká und der in ganz ungarn verbreitete kékfrankos ist bei uns als blaufränkisch wohlbekannt.

http://www.vidaborbirtok.hu/en/

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regenbogen über dem weingut vida in szekszárd

weiter gings am nächsten tag nach etyek ins weingut etyeki kúria, wo uns die patrona sára matolcsy zuerst durch das noch nicht fertiggestellte neue weingut führte - beeindruckende moderne architektur, die die philosophie von etyeki kúria unterstreichen soll. "... a boutique winery with the most modern techniques to produce wines of outstanding quality". und "outstanding" waren die weine tatsächlich!
"kúria white 2012", eine cuveé aus 80% mädchentraube und 20% grauburgunder, der "kúria rose 2012" aus pinot noir, ein sauvignon blanc 2012 (50% im stahltank, 50% im 2000 liter-fass), ein chardonnay 2010 mit 10%igem barrique-einsatz, ein grossartiger chardonnay barrique 2004!, ein "kúria red 2010" barrique (pinot noir, shiraz) und ein pinot noir 2011.

http://www.etyekikuria.com/en/home

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work in progress: einer der künftigen verkostungsräume im weingut etyeki kúria

am selben tag besuchen wir noch die junge winzerin krisztina csetvei, die vor erst zwei jahren aus dem nichts ein weingut in mór aufgebaut und bereits mit ihrem zweiten jahrgang viele auszeichnungen eingeheimst hat - respect!

http://www.csetveipince.hu/

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wir durften netterweise alle weine auf der tafel verkosten

auf der heimfahrt kehrten wir noch in das sehr empfehlenswerte gasthaus "jagdhorn" in sopron ein. marcell suchte für uns zum essen (gemüsesuppe und hirschragout in rotweinsauce) feine weine aus dem umkreis von sopron aus.

http://www.vadaszkurt.hu

DSC_9198
die ungarische kellerkatze (aus dem keller von etyeki kúria) ist etwas fülliger und weniger durchgebogen als ihre weinviertler kollegin.

mein dank gilt marcell major vom"ml vino" für die tolle organisation der reise!
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