"wine & the city - wien.wein.wunder"
Der Wiener Wein hat seine alleinige Daseinsberechtigung zum Abfüllen durstiger Heurigengäste schon längst überwunden. Wir trafen uns daher am 20. mai 2011 bei mir zuhause, um nach einigen Jahren der erfolgreichen Implementierung des "Wiener Weinwunders" eine private Zwischenbilanz zu ziehen. Gleich vorweg: wir waren überrascht über das hohe Niveau im Wiener Weinbau und die Qualität des von vielen Hobby- und Nebenerwerbswinzern produzierten Hauptstadtweines.
Unsere Verkostung hat dann auch einer dieser engagierten Nebenerwerbswinzer gewonnen. Peter Uhler, hauptberuflich Schrammelmusiker, der mit seinem Gemischten Satz von Nussberg für das grosse Hallo an diesem Abend gesorgt hat.
http://www.weinuhler.at
Peter Uhler ist übrigens auch einer der vier Orchideenwinzer, einer Vereinigung von Weinidealisten mit viel Liebe zum Wein.
http://www.wiener-orchideen-winzer.at/
Beeindruckend auch die Fakten zum Wiener Wein:
680 ha Rebflächen, die von 230 Winzern in 6 Bezirken (Floridsdorf, Döbling, Hernals, Ottakring, Liesing und Favoriten) bewirtschaftet werden.
Der "Wiener Gemischte Satz" hat es inzwischen ja auch zum Presidio-Siegel von Slow Food gebracht.
Verkostet haben: Hemma, Wolfgang, Susi, Leo, Robert und der Autor dieses Berichts.
Und hier die Weine in der Reihenfolge ihrer Wertung:
1. Gemischter Satz "Alter Weingarten" Nussberg 2009 (GV, WR, WB, R, TR), Weingärtnerei Peter Uhler, Grinzing, trocken, 14% (Markus)
Vielschichtig und fruchtig in der Nase, Zuckermelone, trockene Sommerwiese, Heu, mit der Luft kommt das Trockene des Traminers, schön, eine runde Sache, ein würdiger weißer Höhepunkt, Wiener Wein as it´s best.
2. Weisser Burgunder 2007, Weingut Fuhrgassl-Huber, Neustift, trocken, 13%, (Susi/Leo)
Krautig, Limettensaft, in sich harmonisch, indifferente Fruchtnuancen, Banane, wird mit zunehmender Luftzufuhr brotiger, Bisquitteig, klassisches Burgunderstinkerl
3. Cuveé Reserve 2006 (ZW, CS), Weingut Langes, Stammersdorf, trocken, 13,5% (Hemma)
Zwetschkenröster, Bitterschokolade
4. Weißburgunder Seidenhaus 2008, Weingut Cobenzl, trocken, 14% (Robert)
geröstete Haselnüsse, Brotrinde (schwarzes Bauernbrot auf Sauerteigbasis), Alkohol überraschend dezent, runde Sache
5. Zweigelt Alte Reben 2008, H.P. Göbel, Stammersdorf, trocken, 13% (Markus)
reife Beeren, rote Rüben, Rahmsuppe mit Kümmel
6. Grüner Veltliner Nussberg 2009, Weingut Rotes Haus, Nussdorf, trocken, 13,5% (Markus)
Aschanti, Biskotten, Spuren von Milchkaffee und Tiramisu, sehr fett, burgundisch, spannend und eigenwillig, pudrig, Buttercreme, individuell, nicht als GV erkennbar, Vanilleschoten
7. Grüner Veltliner Himmel 2010, Weingut Edlmoser, Mauer, trocken, 12,5% (Hemma)
schöne Mineralistik, saurer Apfel, Birne, exotische Aromen, fette Schlieren, scheint auch einen Anteil aromatischer Sorten drin zu haben, Kräuterkracherl, leichte Rauchigkeit und Bitterl im Abgang, braucht noch Zeit, zeigt aber schon grosses Potential
8. Neuburger 2010, Weingut Fuhrgassl-Huber, Neustift, trocken, 13% (Susi/Leo)
Schälnüsse, Grapefruit pur, Bucheckerl-Bitterl am Gaumen
9. Rheinriesling 2009, Weingut Langes, Stammersdorf, trocken, 13% (Markus)
Krokant, Honig, ganz leichte Botrytis, Kriecherl, reife Töne, kräftiger Körper, hohe Extraktsüße, anregend, wird in der Runde kontroversiell aufgenommen
10. Grüner Veltliner X 2007, Weingut Christ, Jedlersdorf, trocken, 13,5% (Markus)
Sauerkraut, wuchtig, wirkt gewollt, dominierender Alkohol, ein Bodybuilder, überzüchtet, gibt Stoff
11. Riesling Nussberg Untere Schos 2010, Maria Grötzer, Nußdorf, trocken, 12,5% (Markus)
leichter Weingartenpfirsich, manchen in der Runde fast zu zurückhaltend, erbsig in der Nase, Kürbis
12. Wiener Gemischter Satz 2010, Weingut Zahel, Mauer, trocken, 12% (Markus)
Klarapfel, Limette, zuviel entsäuert, bricht im Abgang ab, gequetschte Traubenstängel, als Heurigen- oder auch Terassenwein in Ordnung, etwas indifferent
Ex Aequo: Gemischter Satz Nussberg, H3O ("Ultras in Wein"), trocken, 12% (Robert)
Überraschend fein in der Nase, merkbare Gerbstoffe, frische Säure, schöne Frucht, netter Jausenwein
Nicht bewertet: Rose 2009, Stefan Hajszan, Grinzing, trocken, 13% (Markus)
mir wurde irrtümlich eine bereits angebrochene Flasche verkauft, was ich leider erst bei der Verkostung merkte, der Wein war zum Zeitpunkt der Verkostung schon mind. zweieinhalb Wochen offen und dadurch beeinträchtigt
Außer Konkurrenz durften wir (Dank an Robert!) diesen Wein verkosten:
Ruster Ausbruch Müller Thurgau 1988, Weingut Feiler-Artinger, Neusiedlersee-Hügelland, 9,5%, süss

ist gerade schön trinkreif: eine 88er-Trockenbeerenauslese

14 mal Hauptstadtwein
Unsere Verkostung hat dann auch einer dieser engagierten Nebenerwerbswinzer gewonnen. Peter Uhler, hauptberuflich Schrammelmusiker, der mit seinem Gemischten Satz von Nussberg für das grosse Hallo an diesem Abend gesorgt hat.
http://www.weinuhler.at
Peter Uhler ist übrigens auch einer der vier Orchideenwinzer, einer Vereinigung von Weinidealisten mit viel Liebe zum Wein.
http://www.wiener-orchideen-winzer.at/
Beeindruckend auch die Fakten zum Wiener Wein:
680 ha Rebflächen, die von 230 Winzern in 6 Bezirken (Floridsdorf, Döbling, Hernals, Ottakring, Liesing und Favoriten) bewirtschaftet werden.
Der "Wiener Gemischte Satz" hat es inzwischen ja auch zum Presidio-Siegel von Slow Food gebracht.
Verkostet haben: Hemma, Wolfgang, Susi, Leo, Robert und der Autor dieses Berichts.
Und hier die Weine in der Reihenfolge ihrer Wertung:
1. Gemischter Satz "Alter Weingarten" Nussberg 2009 (GV, WR, WB, R, TR), Weingärtnerei Peter Uhler, Grinzing, trocken, 14% (Markus)
Vielschichtig und fruchtig in der Nase, Zuckermelone, trockene Sommerwiese, Heu, mit der Luft kommt das Trockene des Traminers, schön, eine runde Sache, ein würdiger weißer Höhepunkt, Wiener Wein as it´s best.
2. Weisser Burgunder 2007, Weingut Fuhrgassl-Huber, Neustift, trocken, 13%, (Susi/Leo)
Krautig, Limettensaft, in sich harmonisch, indifferente Fruchtnuancen, Banane, wird mit zunehmender Luftzufuhr brotiger, Bisquitteig, klassisches Burgunderstinkerl
3. Cuveé Reserve 2006 (ZW, CS), Weingut Langes, Stammersdorf, trocken, 13,5% (Hemma)
Zwetschkenröster, Bitterschokolade
4. Weißburgunder Seidenhaus 2008, Weingut Cobenzl, trocken, 14% (Robert)
geröstete Haselnüsse, Brotrinde (schwarzes Bauernbrot auf Sauerteigbasis), Alkohol überraschend dezent, runde Sache
5. Zweigelt Alte Reben 2008, H.P. Göbel, Stammersdorf, trocken, 13% (Markus)
reife Beeren, rote Rüben, Rahmsuppe mit Kümmel
6. Grüner Veltliner Nussberg 2009, Weingut Rotes Haus, Nussdorf, trocken, 13,5% (Markus)
Aschanti, Biskotten, Spuren von Milchkaffee und Tiramisu, sehr fett, burgundisch, spannend und eigenwillig, pudrig, Buttercreme, individuell, nicht als GV erkennbar, Vanilleschoten
7. Grüner Veltliner Himmel 2010, Weingut Edlmoser, Mauer, trocken, 12,5% (Hemma)
schöne Mineralistik, saurer Apfel, Birne, exotische Aromen, fette Schlieren, scheint auch einen Anteil aromatischer Sorten drin zu haben, Kräuterkracherl, leichte Rauchigkeit und Bitterl im Abgang, braucht noch Zeit, zeigt aber schon grosses Potential
8. Neuburger 2010, Weingut Fuhrgassl-Huber, Neustift, trocken, 13% (Susi/Leo)
Schälnüsse, Grapefruit pur, Bucheckerl-Bitterl am Gaumen
9. Rheinriesling 2009, Weingut Langes, Stammersdorf, trocken, 13% (Markus)
Krokant, Honig, ganz leichte Botrytis, Kriecherl, reife Töne, kräftiger Körper, hohe Extraktsüße, anregend, wird in der Runde kontroversiell aufgenommen
10. Grüner Veltliner X 2007, Weingut Christ, Jedlersdorf, trocken, 13,5% (Markus)
Sauerkraut, wuchtig, wirkt gewollt, dominierender Alkohol, ein Bodybuilder, überzüchtet, gibt Stoff
11. Riesling Nussberg Untere Schos 2010, Maria Grötzer, Nußdorf, trocken, 12,5% (Markus)
leichter Weingartenpfirsich, manchen in der Runde fast zu zurückhaltend, erbsig in der Nase, Kürbis
12. Wiener Gemischter Satz 2010, Weingut Zahel, Mauer, trocken, 12% (Markus)
Klarapfel, Limette, zuviel entsäuert, bricht im Abgang ab, gequetschte Traubenstängel, als Heurigen- oder auch Terassenwein in Ordnung, etwas indifferent
Ex Aequo: Gemischter Satz Nussberg, H3O ("Ultras in Wein"), trocken, 12% (Robert)
Überraschend fein in der Nase, merkbare Gerbstoffe, frische Säure, schöne Frucht, netter Jausenwein
Nicht bewertet: Rose 2009, Stefan Hajszan, Grinzing, trocken, 13% (Markus)
mir wurde irrtümlich eine bereits angebrochene Flasche verkauft, was ich leider erst bei der Verkostung merkte, der Wein war zum Zeitpunkt der Verkostung schon mind. zweieinhalb Wochen offen und dadurch beeinträchtigt
Außer Konkurrenz durften wir (Dank an Robert!) diesen Wein verkosten:
Ruster Ausbruch Müller Thurgau 1988, Weingut Feiler-Artinger, Neusiedlersee-Hügelland, 9,5%, süss

ist gerade schön trinkreif: eine 88er-Trockenbeerenauslese

14 mal Hauptstadtwein
Markus Katzenschläger - Montag, 23. Mai 2011, 21:20
Ruster Ausbruch Müller Thurgau 1988