Südbahn-Weine
in unserer jüngsten themenverkostung widmeten wir uns den "südbahn-weinen" (so nannte man früher die weine des weinbaugebietes thermenregion südlich von wien). die thermenregion war schon in der römischen antike vom weinbau geprägt. legionäre in den lagern vindobona und carnuntum brachten önologisches know-how und rebstöcke aus italien. in den späteren jahrhunderten sicherten sich die zisterziensermönche und der deutsche orden die wertvollen rebanlagen. die böden in der thermenregion sind geprägt von lehmigem ton, sandigem lehm und kalksteinbraunerde. das klima ist mild, viel sonne lässt die beeren voll ausreifen. vor allem die burgundersorten (pinot noir, chardonnay, weißburgunder etc.) mögen das. bekannt ist die thermenregion aber vor allem für zierfandler und rotgipfler, die es praktisch nur dort gibt. und bestellte man früher in den wiener weinhäusern einen liter vöslauer, so bekam man nicht das mineralwasser gleichen namens, sondern einen blauen portugieser, der heute noch mit 16% die verbreitetste rotweinsorte der thermenregion ist (quelle: weinforum thermenregion).
als einer der favoriten ging der stadlmann´sche zierfandler "mandel-höh" ins rennen und holte sich dann auch verdientermaßen den sieg mit 18 von 20 möglichen punkten. erwartbar enttäuscht waren wir von der 99er pinot noir grande reserve vom reinisch, denn dieser wein zeigte auch schon bei früheren verkostungen, dass er seine besten jahre schon hinter sich hat oder womöglich nie welche hatte, denn auch schon als 2-3jähriger jungspund war er spröde und kraftlos.überraschend gut in form dafür der liebliche 2001er rotgipfler, ein tombolageschenk vom pfaffstättner großheurigen. weder dessen etikett noch der name des winzers wiesen auf einen interessanten wein hin.
die kostrunde: susi/leo, hemma/wolfgang, ich und als gäste: steffen und marion, die für eine feine kostunterlage sorgten.
und hier die weine in der reihenfolge ihrer bewertung:
1. zierfandler "mandel-höh" 2010, weingut stadlmann, traiskirchen, 13%, trocken (hemma)
exotischer früchtekorb (melone, anklänge von ananas, litschi, reife banane), vielschichtig, gute säure, schöner körper, weißer pfeffer, tabak, grossartiger wein
2. cuvée "chant" (zw, pn, sl) 2009, freigut thallern, gumpoldskirchen, 12,5%, trocken (markus)
ein korb voller beeren (v.a. heidelbeeren, brombeeren), rosmarin, wacholder, herb-kräutrig, harzig/ätherisch, spürbare tanine, fruchtsüße
3. zweigelt klassik 2010, weingut fischer, soos, 12,5%, trocken (susi/leo)
kirschig, karotte, rote rüben, würzig, sehr sortentypisch, tadellos
4. neuburger "mitterwiese" 2010, weingut stadlmann, traiskirchen, 12,5%, trocken (markus)
rumbutter, erinnert an einen barriquewein, mandarine, nussig-mandelbittrig am gaumen, leichte brotrinde
5. rotgipfler "vom berg" 2008, weingut heggenberger, tattendorf, 13,5%, markus
wieder rumbutter, schoko-rumpflaume, lakritze, heißer reifengummi ("burn down"), ätherisch, "beisst am gaumen", kräftig-wuchtig, laut, die rumbutter steigert sich mit zunehmender luft, maskulin
6. zierfandler "overtüre" 2011, weingut piriwe, traiskirchen, 12%, trocken (markus)
karamelig, bisquit, erinnert an weißburgunder (brotig-nussige töne), extraktsüße, reife melone, feine u. präsente säure - gut eingebunden, zuckerwatte, reife banane, mittlerer abgang
7. pinot noir grande reserve 1999, weingut reinisch, tattendorf, 13,5%, trocken (hemma)
maroni, leichter uhu, sauerkraut, yoghurt, hat ihren zenit leider schon überschritten und macht keinen wirklichen trinkspaß mehr
8. rotgipfler 2001, weingut wawra, gumpoldskirchen, 12%, lieblich (hemma)
honig, datteln, gut gereift, weicher lebkuchen, abgang endenwollend, überreife äpfel
ex aequo: rotgipfler "anninger" 2011, weingut stadlmann, traiskirchen, 12,5%, trocken (susi/leo)
burgunderstinkerl, honig/bienenwachs, mango, grapefruit, etwas kurz u. breit im abgang
10. welschriesling 2011, weingut krug, gumpoldskirchen, 12%, trocken (susi/leo)
klaräpfel, zerbissene traubenkerne, sehr grüne banane, melone, sauerampfer, sauerklee, grüne haselnüsse

der siegerwein aus traiskirchen
als einer der favoriten ging der stadlmann´sche zierfandler "mandel-höh" ins rennen und holte sich dann auch verdientermaßen den sieg mit 18 von 20 möglichen punkten. erwartbar enttäuscht waren wir von der 99er pinot noir grande reserve vom reinisch, denn dieser wein zeigte auch schon bei früheren verkostungen, dass er seine besten jahre schon hinter sich hat oder womöglich nie welche hatte, denn auch schon als 2-3jähriger jungspund war er spröde und kraftlos.überraschend gut in form dafür der liebliche 2001er rotgipfler, ein tombolageschenk vom pfaffstättner großheurigen. weder dessen etikett noch der name des winzers wiesen auf einen interessanten wein hin.
die kostrunde: susi/leo, hemma/wolfgang, ich und als gäste: steffen und marion, die für eine feine kostunterlage sorgten.
und hier die weine in der reihenfolge ihrer bewertung:
1. zierfandler "mandel-höh" 2010, weingut stadlmann, traiskirchen, 13%, trocken (hemma)
exotischer früchtekorb (melone, anklänge von ananas, litschi, reife banane), vielschichtig, gute säure, schöner körper, weißer pfeffer, tabak, grossartiger wein
2. cuvée "chant" (zw, pn, sl) 2009, freigut thallern, gumpoldskirchen, 12,5%, trocken (markus)
ein korb voller beeren (v.a. heidelbeeren, brombeeren), rosmarin, wacholder, herb-kräutrig, harzig/ätherisch, spürbare tanine, fruchtsüße
3. zweigelt klassik 2010, weingut fischer, soos, 12,5%, trocken (susi/leo)
kirschig, karotte, rote rüben, würzig, sehr sortentypisch, tadellos
4. neuburger "mitterwiese" 2010, weingut stadlmann, traiskirchen, 12,5%, trocken (markus)
rumbutter, erinnert an einen barriquewein, mandarine, nussig-mandelbittrig am gaumen, leichte brotrinde
5. rotgipfler "vom berg" 2008, weingut heggenberger, tattendorf, 13,5%, markus
wieder rumbutter, schoko-rumpflaume, lakritze, heißer reifengummi ("burn down"), ätherisch, "beisst am gaumen", kräftig-wuchtig, laut, die rumbutter steigert sich mit zunehmender luft, maskulin
6. zierfandler "overtüre" 2011, weingut piriwe, traiskirchen, 12%, trocken (markus)
karamelig, bisquit, erinnert an weißburgunder (brotig-nussige töne), extraktsüße, reife melone, feine u. präsente säure - gut eingebunden, zuckerwatte, reife banane, mittlerer abgang
7. pinot noir grande reserve 1999, weingut reinisch, tattendorf, 13,5%, trocken (hemma)
maroni, leichter uhu, sauerkraut, yoghurt, hat ihren zenit leider schon überschritten und macht keinen wirklichen trinkspaß mehr
8. rotgipfler 2001, weingut wawra, gumpoldskirchen, 12%, lieblich (hemma)
honig, datteln, gut gereift, weicher lebkuchen, abgang endenwollend, überreife äpfel
ex aequo: rotgipfler "anninger" 2011, weingut stadlmann, traiskirchen, 12,5%, trocken (susi/leo)
burgunderstinkerl, honig/bienenwachs, mango, grapefruit, etwas kurz u. breit im abgang
10. welschriesling 2011, weingut krug, gumpoldskirchen, 12%, trocken (susi/leo)
klaräpfel, zerbissene traubenkerne, sehr grüne banane, melone, sauerampfer, sauerklee, grüne haselnüsse

der siegerwein aus traiskirchen
Markus Katzenschläger - Sonntag, 8. Juli 2012, 13:49