Kork versus Schrauber
Das Herumfuzzeln an der Aluminiumkapsel, das Durchwühlen der Küchenkasteln auf der Suche nach dem Korkenzieher, der (bei Ungeübten) oft vergebliche Versuch, die Spindel des Korkenziehers halbwegs gerade in den Kork zu drehen... Blut, Schweiß und Tränen und das alles für eine Sekunde "Plopp" und die Aussicht auf einen Wein, der sich eh schon längst von der Bühne des guten Geschmacks verabschiedet hat, der dermaßen korkt, das man sich - je nach persönlicher Vorliebe - damit die Füße waschen oder den Ficus Benjaminus gießen kann.
Dennoch erklären mir immer wieder Freunde und Bekannte, das sie auf dieses "Ritual" des Weinentkorkens nicht verzichten wollen. Euch frage ich aber: was ist wichtiger? Einen Wein zu trinken, der sich auch nach Jahren so im Glas präsentiert wie beim Kauf - ohne Kork-, Muff- oder sonstige grausliche Nuancen. Abgesehen davon ist es ja ein Unding sondergleichen, ein so hochwertiges Genussmittel wie Wein mit einem Stück Baumrinde zu verschließen (gut, lange Zeit wusste man es nicht besser - ausserdem wurde in früheren Jahrhunderten der Flaschenhals mit Wachs überzogen, damit der Wein eben nicht "atmen" kann).
Noch ein Wort zur Mär vom "Atmen" des Weines - wenn ein Wein tatsächlich nach außen kontinuierlich Luftkontakt bekommt, oxidiert er und ist hinüber. Der Naturkork ermöglicht einen Gasaustausch mit der Atmosphäre, der die Reifung beeinflusst (im besten Fall positiv, im häufigeren Fall negativ bis hin zum Korkfehler - das ist wie russisches Roulette).
Der Schraubverschluss ist heute technisch so ausgereift, das der Wein nicht mit Metall in Berührung kommt und die Flasche komplett abdichtet (im übrigen reift der Wein mit dem Luftdepot, das im Flaschenhals bleibt, genauso, aber eben langsamer und vor allem kontrollierter) - Weitere Vorteile: keine liegende Lagerung mehr notwendig, keine Suche nach Korkenziehern, die Flasche ist leicht zu öffnen und vor allem wieder gut zu verschliessen (für diejenigen, die es auch zu zweit oder zu mehrt nicht schaffen, an einem Abend eine Flasche auszutrinken - solche Menschen soll es angeblich geben ;-) und optisch sind schraubverschlossene Weine längst ästhetisch ansprechend und trinkanimierend)
Wie sind nun die anderen, derzeit noch verwendeten Verschlüsse zu bewerten?
* Der Kunststoffstöpsel - war einige Jahre lang eine Übergangslösung für Winzer vor dem Umstellen auf Schraubverschluss und wird bald wieder verschwunden sein (und meine 2 durch diese Kunststoffdinger kaputtgegangenen Screwpull-Korkenzieher werden ihnen keine Träne nachweinen)
* Der Glasverschluss - optisch ansprechend, leicht zu handhaben, aber zu teuer. Vor allem ist unsicher, wie es um die Porrösität des Silkonrings (mit dem der Glaspfropfen den Flaschenhals abdichtet) nach längerer Lagerung bestellt ist.
* Kronenkorken - hat ähnlich positive Eigenschaften wie der Schraubverschluss. Im übrigen reifen die teuersten Champagner der Welt bis zum Zeitpunkt des "Degorgierens" in kronenkorkenverschlossenen Flaschen) - ist aber ästhetisch weniger ansprechend als der Schrauber und erfordert das Vorhandensein eines Flaschenöffners.
Und wer´s mir nicht glaubt, der glaubt´s vielleicht einem Diplomsommelier:
http://www.myvideo.at/watch/4479924/Schluss_mit_korkig_Weinverschluesse
oder dem renommierten weinjournalisten michael prónay
http://www.weinausoesterreich.at/frischgepresst/alacarte/alacarte200501.htm
oder liest nach, was das magazin "wein.pur" zu diesem thema schreibt:
http://www.genuss-magazin.eu/parse.php?id=2500%2C1304428%2C%2C
Also, überwindet überkommene, sinnlose Rituale und dreht euch ein gutes Flascherl auf! Prost!
Dennoch erklären mir immer wieder Freunde und Bekannte, das sie auf dieses "Ritual" des Weinentkorkens nicht verzichten wollen. Euch frage ich aber: was ist wichtiger? Einen Wein zu trinken, der sich auch nach Jahren so im Glas präsentiert wie beim Kauf - ohne Kork-, Muff- oder sonstige grausliche Nuancen. Abgesehen davon ist es ja ein Unding sondergleichen, ein so hochwertiges Genussmittel wie Wein mit einem Stück Baumrinde zu verschließen (gut, lange Zeit wusste man es nicht besser - ausserdem wurde in früheren Jahrhunderten der Flaschenhals mit Wachs überzogen, damit der Wein eben nicht "atmen" kann).
Noch ein Wort zur Mär vom "Atmen" des Weines - wenn ein Wein tatsächlich nach außen kontinuierlich Luftkontakt bekommt, oxidiert er und ist hinüber. Der Naturkork ermöglicht einen Gasaustausch mit der Atmosphäre, der die Reifung beeinflusst (im besten Fall positiv, im häufigeren Fall negativ bis hin zum Korkfehler - das ist wie russisches Roulette).
Der Schraubverschluss ist heute technisch so ausgereift, das der Wein nicht mit Metall in Berührung kommt und die Flasche komplett abdichtet (im übrigen reift der Wein mit dem Luftdepot, das im Flaschenhals bleibt, genauso, aber eben langsamer und vor allem kontrollierter) - Weitere Vorteile: keine liegende Lagerung mehr notwendig, keine Suche nach Korkenziehern, die Flasche ist leicht zu öffnen und vor allem wieder gut zu verschliessen (für diejenigen, die es auch zu zweit oder zu mehrt nicht schaffen, an einem Abend eine Flasche auszutrinken - solche Menschen soll es angeblich geben ;-) und optisch sind schraubverschlossene Weine längst ästhetisch ansprechend und trinkanimierend)
Wie sind nun die anderen, derzeit noch verwendeten Verschlüsse zu bewerten?
* Der Kunststoffstöpsel - war einige Jahre lang eine Übergangslösung für Winzer vor dem Umstellen auf Schraubverschluss und wird bald wieder verschwunden sein (und meine 2 durch diese Kunststoffdinger kaputtgegangenen Screwpull-Korkenzieher werden ihnen keine Träne nachweinen)
* Der Glasverschluss - optisch ansprechend, leicht zu handhaben, aber zu teuer. Vor allem ist unsicher, wie es um die Porrösität des Silkonrings (mit dem der Glaspfropfen den Flaschenhals abdichtet) nach längerer Lagerung bestellt ist.
* Kronenkorken - hat ähnlich positive Eigenschaften wie der Schraubverschluss. Im übrigen reifen die teuersten Champagner der Welt bis zum Zeitpunkt des "Degorgierens" in kronenkorkenverschlossenen Flaschen) - ist aber ästhetisch weniger ansprechend als der Schrauber und erfordert das Vorhandensein eines Flaschenöffners.
Und wer´s mir nicht glaubt, der glaubt´s vielleicht einem Diplomsommelier:
http://www.myvideo.at/watch/4479924/Schluss_mit_korkig_Weinverschluesse
oder dem renommierten weinjournalisten michael prónay
http://www.weinausoesterreich.at/frischgepresst/alacarte/alacarte200501.htm
oder liest nach, was das magazin "wein.pur" zu diesem thema schreibt:
http://www.genuss-magazin.eu/parse.php?id=2500%2C1304428%2C%2C
Also, überwindet überkommene, sinnlose Rituale und dreht euch ein gutes Flascherl auf! Prost!
Markus Katzenschläger - Freitag, 16. Oktober 2009, 19:34
Pro Korken
...und dann holt Man(n) den Wein... und öffnet ihn mit einem kurzen Dreh...
...während er früher als männlicher Testeron-Hooligan seine schweißige Duftnote beim Kampf mit dem Korken im Raum hinterlassen hatte. Archaisches Ringen, banges Hoffen und dann das strahlende Lächeln... wenn der Wein im Glas den bangen Erwartungen des sich abmühenden Gastgebers entspricht...
Welch Funken, da wohl schon entzündet wurden... Nähe durch das Überspringen der Freude, weil perfekter Wein oder die Nähe und wieviele Frauen wohl schon wegen eines Korkfehlers kleinkindlich heulende Männer in ihrem Armen getröstet haben? ("Ach komm, ist ja nur ein Korkfehler..." - zugegeben leicht gesagt, bei einem 86'er Margaux)
Mag sein, dass wir dem Wein-Roulette entkommen, aber bedenke, mein lieber Freund, Markus - welch Optionen uns mit solch einer "optimalen Lösung" genommen werden ;-)
Testosteron-Hoolgigans
feuchte Augen wenn korkt
Ich komme nicht umhin, ihrem Kommentar eine Note hinzuzufügen: Ich bin ein radikaler Verfechter der Antikorkbrigade aus einem einfachen Grund: Ich kann den Verfasser dieses Weinblogs einfach nicht weinen (das mit den Tränen) sehen. Das geht mir seelisch zu sehr an die Nieren. Und seit der verehrte Weinreisende einen "Run" bzgl. korkendem Wein hatte, will ich mir die wenigen geselligen Abende nicht durch Markus gerötete und von einem feuchten Schleier umgebene Augen ansehen. Die ständige Wiederholung der Worte: "Des gibts do ned! Ned scho wieder! Na do fohr i aber hin!" gleich einem Mantra welches den Korken aus dem Weine löst, konnte nur durch massiven Zufuhr von anderem (nicht korkendem) Traubensaft gestoppt werden. "Run" deswegen weil ich dreimal hintereinander innerhalb von zwei Monaten erleben musste (in meinen Träumen verfolgt es mich immer noch) wie Herr Katzenschläger seine mitgebrachten Kleinode aus der Welt zergatschter Trauben mit wohltöner Stimme und salbungsvollen Worten anpries, sodass selbt eingefleischte Biertrinker nach dem Safte lechzten, jedoch nach dem Plopp und dem ersten Riechen an der Flasche sich verstohlen kleine Tränen den Weg aus seinen Augen bahnten und die Gesichtsfarbe von erwartungsvoller Rötung zu Leichenblässe wechselte. Den Rest: Siehe Oben!
Weinen sehen...
Tja, ich sollte doch mal zu einer seiner Privat-Verkostungen gehen... ;-) Wann ist die nächste, Markus?